In meiner Ausbildung zum Gesundheitsclown durfte ich zusammen mit einer Kollegin ein Praktikum absolvieren im Pflege- und Altersheim Abendfrieden in Kreuzlingen. Dieses Praktikum hat mich sehr berührt, einerseits zu sehen, wie sich Humor positiv auf die leidenden Menschen auswirkt und andererseits das Leid, das es zu lindern gilt. Da habe ich mich gefragt, wie kann ein Clown als Begleitung und Unterstützung bei Demenz wirken.
Viele Menschen haben in ihrem Leben einiges in ihrem Rucksack angehäuft, zum Teil gute Sachen aber auch weniger gute. Diese weniger guten Sachen können traumatische Erlebnisse, Trennung, Schmerz, Missbrauch, fehlende Gesundheit oder ähnliches sein. Speziell die Gesundheit spielt nicht nur im Alter eine wichtige Rolle, sowohl physisch als auch psychisch. Vorbeugende Massnahmen wie Sport und eine gute gesunde Ernährung sind eine gute Unterstützung bei Demenz.
Bei der seelischen Gesundheit wirkt der Clown oft als Begleiter, als Unterstützung, als Aktivierung verschollener oder vergessener Fähigkeiten. Mit Humor entkrampft sich der Patient, da Endorphine ausgeschüttet werden, die ein Glücksgefühl auslösen. Diese positiven Gefühle lösen auch positive Erinnerungen aus. Dadurch wird das Gehirn aktiviert und Freude ausgelöst.
Diese Krankheit ist ein Oberbegriff für mehr als 100 verschiedene Krankheiten, welche die Gehirnfunktionen beeinträchtigen. Im Gehirn sind besonders die kognitiven Bereiche betroffen wie das Langzeitgedächtnis, der Orientierungssinn oder generell das Denken wie auch das Sprachzentrum. Gerade in diesen Bereichen ist der Gesundheitsclown ein wichtiger Beitrag bei der Unterstützung bei Demenz, weil er mit seinen Fähigkeiten an diese «Schwächen» anknüpft, sei es mit Liedern, Gerüchen, Geschichten, Bildern oder Gegenstände.
Ein Gesundheitsclown kann mit dieser Krankheit mit viel Feingefühl umgehen, sei es mit dem Patient oder den Angehörigen. Alle leiden mehr oder weniger darunter, deshalb löst ein regelmässiger Besuch des Clowns mit seinem Humor den Schmerz für einen Moment auf. Er ist ein wichtiger Bestandteil bei der Unterstützung bei Demenz, weil er verloren geglaubtes Wissen und Erinnerungen aktivieren und damit neue Lebensqualität etablieren kann.